Was ist Slow Fashion?

Was ist Slow Fashion?

Slow Fashion bedeutet langsame Mode und kann als Gegensatz zur in der Modeindustrie dominanten Fast Fashion verstanden werden. Slow Fashion zeichnet sich dadurch aus, nachhaltiger zu sein als konventionelle Mode. Ergänzt wird diese Nachhaltigkeit durch eine ethisch vertretbare Produktion der Kleidung, langlebige Materialien und Designs, die kurzweilige Trends überdauern. Somit entspricht Slow Fashion dem Gegenteil von Fast Fashion. Die Bewegung strebt eine Veränderung in der Modeindustrie und dem Konsumverhalten an. In diesem Beitrag erfährst Du, woran Du Slow Fashion erkennst und warum es so wichtig ist, Fast Fashion zu überwinden. 

Woher stammt der Begriff Slow Fashion?

Die Modeindustrie hat einen beispiellosen Weg gefunden, Menschen dazu zu bewegen, immer mehr in immer kürzeren Zeitabschnitten zu kaufen. Größere Modehäuser bringen im Jahr etwa 12.000 neue Designs raus. Zwischen den Jahren 2000 und 2014 hat sich die weltweite Bekleidungsproduktion verdoppelt. 

Es ist zwar positiv zu bewerten, dass wir uns modisch frei entfalten können, doch bleibt das oberste Ziel der Modeindustrie in den meisten Fällen die Profitmaximierung um jeden Preis. Dies geschieht meist ungeachtet folgenschwerer Schäden für Mensch und Natur. Die Produktion in der Fast Fashion wird immer schneller und günstiger. Um dieser Entwicklung entgegenzustehen, ist die Slow Fashion entstanden. Statt immer mehr, immer schneller und immer billiger, steht Slow Fashion für bewussten Konsum langlebiger Produkte.

Wodurch zeichnet sich Slow Fashion aus?

Slow Fashion heißt nicht einfach nur auf Konsum zu verzichten, sondern vielmehr besser zu konsumieren. So ist es zwar wichtig, dass wir nicht gedankenlos immer mehr kaufen, aber Slow Fashion zeigt, dass Konsum auch besser sein kann. Wir möchten Dir die drei Säulen der Slow Fashion einmal etwas näher bringen. 

Ethische Mode

Slow Fashion möchte Verantwortung übernehmen – für die Umwelt und für die Menschen, die unsere Mode herstellen. Slow Fashion Brands legen dabei besonders viel Wert auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Kinderarbeit ist strengstens verboten und wird im Idealfall von unabhängigen Stellen kontrolliert. Slow Fashion steht außerdem für eine hohe Wertschätzung der Arbeit der Mitarbeitenden in den Fabriken.

Ökologisch hergestellte Mode

Bei der Herstellung wird auf die Verwendung von Plastik verzichtet. Grundsätzlich soll so produziert werden, dass möglichst wenige Ressourcen verbraucht werden und Reststoffe werden weiter verarbeitet anstatt weggeschmissen. Recycelte Materialien finden immer mehr Verwendung in der Herstellung neuer Produkte. Zusätzlich soll auf die Verwendung toxischer Stoffe, beispielsweise zum Färben verzichtet werden. 

Langlebige Mode

Um unnötigen Konsum zu vermeiden, geht bei der Slow Fashion Qualität vor Quantität. Eine hochwertige Produktqualität ermöglicht eine lange Nutzung der Kleidung. Dadurch werden Ressourcen eingespart, die ansonsten für die Neuherstellung aufgewendet werden müssen. Je besser die Qualität der Mode, desto eher eignen sich die Produkte auch für den Second Hand-Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt. Hier geht die Slow Fashion von Unternehmensverantwortung zur Konsumentenverantwortung über. Nur, wenn Konsumenten ihre Verhaltensweisen ändern, also weniger neu kaufen, Kleidung reparieren und Second Hand-Ware kaufen, kann wirklich eine Veränderung stattfinden.

Grundsätzlich darf die Verantwortung zum Wandel von Fast Fashion zu Slow Fashion nicht allein in die Hände der Mode-Marken gelegt werden. Wie auch in anderen Branchen ist die Entwicklung der Fashion-Industrie vor allem eine Reaktion auf das Verhalten der Konsumenten. Je mehr konsumiert wird, desto schneller wird auch die nächste Kollektion auf den Markt gebracht. Für eine wirkliche Veränderung liegt die Verantwortung also sowohl bei den Konsumenten, als auch bei den Unternehmen, die in vielen Fällen in erster Linie ihren Profit maximieren wollen.

Kann ich mir Slow Fashion überhaupt leisten?

Viele schrecken vor dem Kauf von nachhaltig produzierter Mode zurück, da diese oft teurer ist als herkömmliche Mode von Fashion-Giganten wie Zara, Shein oder H&M. Die Entscheidung für ein nachhaltig hergestelltes Produkt ist oft aber nicht nur nachhaltiger, sondern langfristig gesehen auch gar nicht teurer als Fast Fashion. Wer hochwertig verarbeitete Basics aus guten Materialien kauft, muss insgesamt seltener etwas neu kaufen. Wenn Du in Second Hand-Geschäften einkaufen gehst, kannst Du sogar bei sonst teuren Modelabels viel Geld sparen. 

Selbst, wenn ein nicht fair produziertes Kleidungsstück in vielen Fällen günstiger ist, sollte Dir dabei immer bewusst sein, dass Dein Ersparnis auf Kosten der Umwelt oder der Fabrikmitarbeitenden geht. Fast Fashion Labels verkaufen ihre Produkte schließlich nicht so günstig, weil sie dadurch selbst weniger Einnahmen haben, sondern weil sie an anderen Stellen, wie dem Umweltschutz oder den Arbeitslöhnen sparen.

Die Schattenseite von Fast Fashion

Dass Fast Fashion schlecht für Mensch und Umwelt ist, sollte mittlerweile eigentlich jeder mitbekommen haben. Trotzdem wird Fashion immer schneller und schädlicher für die Umwelt. Das liegt unter Umständen daran, dass es Konsumenten immer einfacher gemacht wird, neue Mode zu kaufen. Große Konzerne haben viel Geld für hartnäckige Werbekampagnen zur Verfügung und innerhalb von wenigen Minuten ist ein neuer Artikel bestellt. Zusätzlich werden vor allem mittels Social Media immer kurzweiligere Trends beworben, wodurch suggeriert wird, dass immer wieder neue Klamotten hermüssen, um weiter im Trend zu sein. Vielen scheint der negative Impact der Fast Fashion-Industrie gar nicht bewusst zu sein. 

Unter diesen Bedingungen wird Fast Fashion-Kleidung hergestellt:

  • Produktion in Billiglohnländern
  • Enormer Ressourcenverbrauch, insbesondere von Wasser
  • Einsatz giftiger Chemikalien zum Beispiel zum Färben der Stoffe
  • Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
  • Mangelhafte Transparenz über Produktionsstandorte 
  • Verarbeitung minderwertiger bzw. billiger Materialien

Zwar werden durch den Aufbau von Produktionsstätten in Niedriglohnländern Arbeitsplätze geschaffen, aber anstatt echte Entwicklungshilfe zu leisten, schaffen Modelabel bloß Abhängigkeit. Sobald ein zu hoher Mindestlohn oder zu strenge Arbeitszeitbegrenzungen eingeführt werden, ziehen Hersteller von Fast Fashion in andere Länder weiter. Wirklich effektiv wäre die Hilfe vor Ort nur dann, wenn auch in Bereiche wie Bildung oder in die Einhaltung der Menschenrechte investiert würde, also wenn Hilfe zur Selbsthilfe geleistet würde. In der Realität findet stattdessen leider nur eine Ausbeutung der Arbeitenden statt.

Slow Fashion oder bloß Greenwashing – Wie erkenne ich nachhaltige Mode?

Slow Fashion sieht nach Öko aus – dieses Gerücht hält sich hartnäckig. Nachhaltige Klamotten erkennst Du allerdings keineswegs an der Öko-Optik, sondern an kontrollierten Siegeln. Mit dem Wandel hin zu mehr Awareness bei den Konsumenten, hat sich auch die Slow Fashion Branche weiterentwickeln können. Nachhaltige Mode ist heute nicht nur umweltfreundlich und fair produziert, sondern sieht auch gut aus. Dabei setzen Slow Fashion Brands viel auf langlebige Basic Designs. 

Leider gibt es ein paar schwarze Schafe, die den vermeintlichen Trend der nachhaltigen Mode für den eigenen Profit ausnutzen wollen. Agiert ein Unternehmen gar nicht so nachhaltig, wie es das nach außen wirken lassen möchte, nennt sich das Greenwashing. Immer wieder stehen Unternehmen in der Kritik, Greenwashing zu betreiben. Produkte werden mittels Marketing-Maßnahmen grüner gemogelt, als sie tatsächlich sind. 

Wie erkennst Du nun, ob ein Kleidungsstück tatsächlich nachhaltig ist? Dafür gibt es Siegel, die eine nachhaltige Produktion bestätigen. Damit ein Unternehmen eines dieser Siegel erhält, sind in der Regel unabhängige Kontrollen erforderlich. Wir haben ein paar der wichtigsten nachhaltigen Fashion-Siegel für Dich zusammengestellt:

GOTS – Global Organic Textile Standard
IVN Best vom Internationalen Verband der Textilwirtschaft
Fairtrade-Siegel für Baumwolle
OEKO-Tex MADE IN GREEN

Zusätzlich zu Siegeln, die sich auf die ökologische Nachhaltigkeit der Materialien beziehen, gibt es außerdem noch verschiedene spezifischere Siegel wie beispielsweise das PETA Vegan-Siegel für vegane Textilien.

Slow Fashion von JOHNFOURSIXTEEN

Wir möchten uns nicht in das System der Fast Fashion integrieren, sondern klar als Slow Fashion-Vertreter mit Corporate Purpose agieren. Zwar orientieren sich die Designs unserer oversized Streetwear bewusst an aktuellen Modetrends, wobei wir aber Abstand vom reinen Profitdenken nehmen möchten und daher unsere Teile in sehr geringer Stückzahl produzieren. Vielmehr möchten wir, dass Dein JFS langlebig ist. Als besondere Motivation möchten wir unseren Erlös, als “10ten” an bedürftige Menschen bringen. Vor diesem Hintergrund wollen wir aus dem Konsumverhalten unserer Gesellschaft einen Teil unseres Erlöses nutzen, um Menschen Gutes zu tun und damit ein Umdenken anregen.

Was zeichnet uns als Slow Fashion-Marke aus?

  • Wir verwenden weitestgehend kein Plastik.
  • Faire Löhne in den Produktionsstätten
  • Keine Kinderarbeit
  • Keine Überproduktion
  • Langlebige Materialien

Was ist der 10te? 

Für uns ist Geben das größte Zeichen der Liebe. Der 10te sagt uns, dass wir unser Geld für ewige Dinge einsetzen sollen. Das, was vor allem in unserem Leben bleibt, sind die Menschen, denen wir begegnen. Die menschliche Seele lebt ewig. Konkret bedeutet das, dass wir 10 % der Einnahmen unserer Verkäufe an Bedürftige weitergeben. Unseren 10ten investieren wir damit in Menschen, die das Geld dringender benötigen als wir, womit wir helfen, sie zu ernähren und zu versorgen.

„Denn wo dein Reichtum ist, da ist auch dein Herz“ Matthäus 6:1

Wahres Geben kommt aus dem Herzen, nicht aus einem Pflichtgefühl. Es gibt viele Stellen in der Bibel, in denen über den Zehnten gesprochen wird. Einen Ausschnitt finden wir im 3. Mose 27.

„Ein Zehntel aller Erträge des Landes, sei es Getreide oder Früchte, gehört dem Herren und ist heilig.“ V. 30. 

Es ist und bleibt eine Herzensangelegenheit und wir freuen uns über jedes neue Projekt, das wir mit der jeweiligen Kollektion unterstützen oder selbst in die Wege leiten dürfen. 

Wir möchten nicht eine der vielen Fashionbrands sein, die den Markt bereits kontextlos überfluten. 

Wir möchten mit der Kleidung die Oberfläche durchbrechen und eine Message durch unsere Produkte an Menschen bringen. 

„Gott ist Liebe und wer in Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ So lautet die Kernbotschaft, die das Label trägt. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, schreibe uns gerne eine Nachricht.

Für uns ist das größte Kennzeichen der Liebe das Geben. "You will never see real love until there is real sacrifice of giving" - Mike Todd. Wir konsumieren übermäßig viele Güter jeglicher Art, sehen an dem grenzenlosen Angebot kein Ende, sind blind und geblendet und übersehen dabei, dankbar zu sein. 

Commerce without morality, turns into commerce with morality. 

Unser Wunsch ist hierbei, dass unsere Kleidung dafür stehen kann, Menschen zu erreichen und wundervolle Botschaften zu übertragen. Dabei kann nur ein Satz der Anlass für ein Gespräch sein, das die Oberflächlichkeit aufbricht und tiefer in die Gedanken und Herzen der Menschen gelangt. Hinter jeder Kollektion steht damit eine von Herrlichkeit inspirierte Botschaft im Vordergrund.

re-wearing is caring. Make it last.

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